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Die Schüler der Mekaela Academies erhalten eine kostenlose medizinische Grundversorgung durch den “Mekaela Micro Medical Scheme” (MMMS). Die Kinder werden in fünf Arztpraxen bzw. Kliniken ambulant behandelt.

Grundversorgung bedeutet, dass bestimmte Krankheiten nicht kostenlos behandelt werden können. In solchen Fällen greift oft die staatliche Krankenversicherung NHIF, oder die Eltern müssen für die Kosten selbst aufkommen. Mehr als 90% aller “normalen” Fälle, von Verletzungen über Malaria und Typhus bis zur Zahnbehandlung, sind durch MMMS abgedeckt.

Für alle bietet das MMMS-Programm einen Vorteil. Die Kinder werden seltener krank und schneller wieder gesund. Die Eltern schieben den Arztbesuch nicht mehr bis zur letzten Minute auf, weil sie Angst vor den Kosten haben. Oder, was ebenfalls oft vorkommt, dass sie anstatt eines Arztes einen Medizinmann aufsuchen, weil der für seine Arbeit nur wenige Schillinge verlangt. Die Ärzte erhalten ihre Kostenerstattungen pünktlich und zuverlässig. Es ist in Kenia nicht unüblich, dass Patienten mit einem Huhn oder einer Ziege bezahlen, weil nicht genug Geld vorhanden ist.

Natürlich muss so ein Programm finanziert werden. Es kostet umgerechnet 2 Euro im Monat, um die medizinische Grundversorgung für ein Kind zu sichern.

Für die Kinder, die über eine Patenschaft verfügen, bezahlen die Paten einen Aufschlag von 24 Euro pro Jahr. Anfangs war das MMMS-Programm übrigens nur für Patenkinder vorgesehen, aber dann hatten wir, wie schon so häufig in der Geschichte von Watoto, wieder einmal Glück.

Die Rudolph Logistik Gruppe aus Baunatal, dem Gründungssitz unseres Vereins, erfuhr von MMMS und beschloß, die Kosten des Programms für Kinder ohne Patenschaft zu übernehmen. Seit 2012 ist Rudolph Logistik mit einer regelmäßigen jährlichen Spende eine tragende Säule von MMMS.

Seit 2014 ist die Ratinga Primary School die fünfte Schule der Mekaela Academies. Für Schüler der Ratinga ohne Patenschaft wird MMMS finanziert durch jährliche Spenden von der Praxis Dr. Brauner + Dr. Rendchen sowie dem Förderkreis Diakonie und Caritas e.V., beide aus Ratingen.

Wie funktioniert das, und warum kostet es nur 2 Euro im Monat?

Die Ärzte erhalten einen Pauschalbetrag pro Fall. Dafür müssen sie die Kinder behandeln und bis zu einem Betrag von 1.000 Shilling kostenlos Medikamente abgeben. Die Ausgaben sind gedeckelt, d.h. wenn eine bestimmte Zahl von Behandlungen überschritten wird, wird die Fallpauschale gekürzt. Es kann also nie mehr Geld ausgegeben werden als vorhanden ist.

Nach jeder Behandlung dokumentieren die Ärzte die Diagnose, die Therapie und die verschriebenen Medikamente in einer Internetdatenbank. Diese Informationen, z.B. über frühere Erkrankungen, Medikamentenverträglichkeit oder Allergien, stehen allen Ärzten zur Verfügung. Die Administration hat Zugriff auf die Daten und kann z.B. bei einem Mißbrauch eine Kostenerstattung ablehnen oder Mitglieder vom Programm ausschließen.

MMMS ist ein Erfolg, mehr als 6.000 Behandlungen seit 2011 belegen das. Nachdem wir sieben Jahre lang Erfahrungen gesammelt haben trauen wir uns zu, dieses Programm auch an anderen Schulen in der Region Kwale einzuführen.

Eine Primary School in Kwale hat durchschnittlich 400 Schüler. Der jährliche Aufwand, 400 Kindern bzw. einer ganzen Schule eine medizinische Grundversorgung zu ermöglichen, beträgt 400 x 12 Monate x 2 Euro = 9.600 Euro. Das ist viel Geld, aber wenn damit 400 Kindern und ihren Familien wirksam und nachhaltig geholfen werden kann, ist es das wert.

Wenn Sie Unternehmer oder Geschäftsführer sind und sich für ein MMMS-Sponsering im Rahmen Ihrer CSR interessieren, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf. Wir würden uns freuen.

 

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